Bildungsthema 2020/2021
Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand!

War die absolute Zahl der weltweit hungernden Menschen seit 1990 kontinuierlich gesunken, so nimmt sie seit drei Jahren wieder zu. Im Welthunger-Index 2018 (FAO) ist von 824 Millionen Unterernährten die Rede. Und auch die Zahl der Mangelernährten wird mit rund 2 Milliarden beziffert. Damit stellt die Ernährungskrise eines der brennenden politischen Probleme unserer Zeit dar. Politisch in dem Sinne als nicht etwa eine zu niedrige Lebensmittelherstellung als grundlegende Ursache identifiziert werden kann, sondern strukturelle Marginalisierung und Diskriminierung, dazu führen, dass Menschen keinen ausreichenden Zugang zu angemessener Nahrung finden. Das aktuelle Ernährungssystem ist stark auf kurzfristige Profite und maximale Ertragssteigerung ausgerichtet und forciert aus diesem Grund agroindustrielle Zugänge. Um Gewinne zu maximieren werden Mensch und Natur kurzsichtig ausgebeutet. Dabei findet eine Kommerzialisierung der Natur (Inwertsetzung von Saatgut, Land, Wasser, …) statt und zukunftsfähige, ressourcenschonende Alternativen – wie die kleinbäuer*innenliche Landwirtschaft – werden zunehmend verdrängt. Diese Entwicklung ist fatal, da es aktuell diese Kleinproduzent*innen sind, die den Großteil der Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen.
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