Unsere Superwoman
Lydia managt seit Jahrzehnten ebenso Frauenliturgien wie Pilger-Events, Bildungsveranstaltungen und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen der Spendenaktion Familienfasttag. Von der Stadt aufs Land kommend, übernahm sie vor 25 Jahren, die kfb-Gruppe St. Johann o. Hohenburg. Mit dem dadurch erlangten Verständnis für die kb-Basisarbeit und den Frauen in den Pfarren, ihrem kritischen Geist, klarer Sprache, aber auch diplomatischem Geschick und hin und wieder einem Augenzwinkern gelingt es ihr wunderbar Brückenbauerin zu sein – über alle Ebenen hinweg. In welche Funktion sie auch berufen wurde – von kfb-Vorsitzender, über Stv. Vorsitzende der KA bis hin zur Stv. Vorsitzenden der kfb Ö – Lydia begegnet ihren Aufgaben mit unermüdlichem Engagement und ganz viel Herz.
Mit dieser Auszeichnung, erkennt und würdigt die Stadt Graz auch den Bereich des kirchlichen Ehrenamts. „Dieser Preis gilt nicht nur mir“, so Lydia Lieskonig, „sondern allen Frauen, die sich in unseren Pfarren unermüdlich für und mit Frauen engagieren. Ich freue mich darüber, dass dieser wertvolle gesellschaftliche Einsatz im kirchlichen Bereich mit dem Grazer Frauenpreis nun Sichtbarkeit erhält.“
Insgesamt wurden heuer 40 Projekte eingereicht und 7 Einzelpersonen für den Grazer Frauenpreis für herausragendes Engagement nominiert.
Mit dem Grazer Frauenpreis für ihr Lebenswerk wurde Dr.in Helga Konrad geehrt. Sie war von 1993 bis 1995 erste Grazer Frauenstadträtin und von 1995 bis 1997 Frauenministerin. Ihre Kampagne „Ganze Männer machen halbe, halbe“ ist legendär. Im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Menschenhandel ist sie seit vielen Jahrzehnten national und international engagiert.
Mit dem € 6000 dotierten Grazer Frauenpreis 2024 wurde das Projekt „Koordinationsstelle FGM/C“, eingereicht vom Rote Kreuz Steiermark, ausgezeichnet. FGM/C (Female Genital Mutilation/Cutting) steht für weibliche Genitalverstümmelung bzw. Beschneidung. Die FGM/C-Koordinationsstelle des Roten Kreuzes Steiermark ist seit 2022 Teil der österreichweiten FGM/C-Koordinationsstellen und leistet Unterstützungs-, Beratungs- und Aufklärungsarbeit.
Wir gratulieren auch allen weiteren Preisträgerinnen herzlich und sind beeindruckt von so viel großartigem Engagement und der Begeisterung für gesellschaftliches Mitgestalten, dass sich in den vielfältigen, wichtigen und (leider) so notwendigen Frauenprojekten zeigt.
Denn, so Lydia Lieskonig: „Wir dürfen uns nicht auf unseren Errungenschaften ausruhen! Es braucht ein kontinuierliches Aufbegehren! Wir sehen gegenwärtig wieder eine teilweise Verstärkung von traditionellen Rollenklischees, die Frauen erneut in ein patriarchales Abhängigkeitsverhältnis treibt. Hier gibt es viel zu tun!
Die feierliche Verleihung des Frauenpreises 2024 fand, mit einem abwechslungsreichen Programm, auf den Schlossbergkasematten statt. Durch den Abend führte die Schauspielerin Martina Poel, musikalisch wurde die Veranstaltung von DJ Artist Monique Fessl sowie Fraeulein Astrid begleitet. Zur Einstimmung auf den Frauenpreis gab es ein Impulsreferat von Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts und Universitätsrätin der Universität Wien. Darüber sorgte die Überraschungs-Tanzperformance der Grazer Tanzgruppe Limited Edition (bekannt aus Die Große Chance) für Abwechslung.