Küche, Keller oder Kirche? List, Lust oder Liebe? Porschefahrer, Prinzessin oder gar Pudel?
Bei einem Improtheater entscheidet das Publikum durch Zurufe, wo die nächste Szene spielt, welche Rollen die Darsteller:innen übernehmen und welches Gefühl im Vordergrund steht.
Bei den schnell wechselnden Kombinationen der drei leidenschaftlichen Darsteller:innen blieb wohl kein Auge trocken. Das fulminante Finale bildeten drei nach Publikumsvorgaben aus dem Stehgreif getexteten Lieder mit Gitarrenbegleitung zur gefühlten gesellschaftlichen Lage. Nach dem verdienten Applaus für das Ensemble des TIB/Theater im Bahnhof wurde am Ende so manche Einsicht über den Zusammenhang von Beteiligung und Ergebnis mit nach Hause genommen.
„Partizipation“ lautet das Bildungsthema der Aktion Familienfasttag 2026. Wenn nicht ein Improvisationstheater, was dann könnte das unmittelbare Ergebnis von Mitwirkung so eindrücklich erfahrbar machen? Partizipation bedeutet Mitbestimmung und somit auch die aktive Teilhabe von Menschen oder Gruppen an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen, von denen sie selbst betroffen sind. Partizipation ist überall ein Thema und jede(r) kennt Situationen, wo Teilhabe funktioniert, und wo nicht.
Wie Frauen in Indien politische und gesellschaftliche Partizipation erreichen können, zeigt das kfb-Partnerinnenprojekt SEEDS, das 2026 im Fokus der Aktion Familienfasttag steht. In den ländlichen Regionen im nordindischen Bundesstaat Jarkhand werden besonders Frauen aus indigenen Gemeinschaften zur aktiven Teilhabe ermutigt. Ernährungssicherheit und Gewalt sind weitere Themen, die durch gezielte Maßnahmen bearbeitet werden – und das mit großem Erfolg, wie kfb-Vorsitzende Lydia Lieskonig in ihren einleitenden Worten eindringlich anhand von Beispielen schilderte.
Beim anschließenden traditionellen „Suppenklatsch“ wurde noch angeregt weiter diskutiert und gemeinsam mit den Künstler:innen auch viel gelacht.
Eine Kooperation mit dem Afro-Asiatischen Institut, gefördert vom Bildungsfonds der kfb Österreich.