Spiritueller Lichterzug für eine geschwisterliche Kirche
Zu Maria Lichtmess erhellten die Teilnehmenden am Spirituellen Lichterzug mit ihren Lichtern und Fackeln die Grazer Innenstadt und setzten damit ein starkes Zeichen.
Denn: Es ist Zeit für eine glaubwürdige Kirche, in der Frauen und Männer, Priester und Laien ihre Spiritualität und ihr großes Potential gleichberechtigt einbringen können. Aus diesem Grund fand in Graz ein „Spiritueller Lichterzug“ statt, zu dem die Katholische Frauenbewegung Steiermark, Maria 2.0 Steiermark und das Haus der Frauen – Bildung.Spiritualität.Auszeit. in St. Johann bei Herberstein luden.
Mit Blick auf den Dom begann die Veranstaltung mit Statements der Veranstalterinnen, voller Freude und Begeisterung über die große Zahl an Teilnehmenden.
Wir als Frauen und Männer, Jugendliche und Kinder sind die Kirche, gemeinsam mit den geweihten Menschen. Lassen wir uns das nicht nehmen, denn wir sind die Glieder einer der menschenfreundlichsten Glaubensbotschaften der Welt.“ ermutigt Lydia Lieskonig, Vorsitzende der kfb Steiermark, den Wandel in unserer Kirche voranzutreiben.
„Viele engagierte Frauen sind bereits ausgetreten,“ sagt Lisbeth Scherr, Initiatorin von Maria 2.0 Steiermark und wünscht sich für alle die noch ringen, dass „die Botschaft Jesu wieder in den Mittelpunkt gestellt wird, damit sie ihre Spiritualität leben können.“
„Ja, es reicht“, schließt sich auch Anna Pfleger, Leiterin des Haus der Frauen, an. Wir brauchen Erneuerung und Veränderung, damit unsere Kirche wieder Glaubwürdigkeit und Vertrauen (zurück-)gewinnt.
Begleitet von Gitarrenklängen und Heilsamen Liedern begaben sich Frauen, Männer und Jugend weiter über den Freiheitsplatz und die Sporgasse zur Mariensäule am Eisernen Tor. Dabei wurden ihre Anliegen wie „Ohne uns Frauen keine Kirche“, „Missbrauch aufklären“ und „Pflichtzölibat abschaffen“ – kreativ gestaltet - mittels Transparente in die Welt hinausgetragen.
Mit ihren Wünschen und Bitten für eine offene, gleichberechtigte, demokratische Kirche und gestärkt durch einen Abschlusssegen endete die Kundgebung.
Die Freude über das Mitgestalten an und den Begegnungen in der Kirche und über die Möglichkeiten des gemeinsamen spirituellen Feierns war hier besonders zu spüren: Tanzende Menschen, lachende Gesichter, ein freudvoller Moment.
Sie wollen bleiben, doch erheben sich und treten ein – für einen Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Kirche!